schule

ein weiterer verdammter tag, eine weitere runde im highschool-ring. der wecker ertönt, und ich krame mich aus dem bett, ein tägliches ritual des widerstands gegen die drohende angst. der spiegel zeigt ein gesicht, das fremd geworden ist, müde augen, die die zwei stunden schlaf widerspiegeln, die ich letzte nacht hatte. die schule ist ein schlachtfeld, auf dem sich jedes lachen für mich wie hohn anfühlt. die kopfhörer sind auf, ein schutzschild gegen das chaos. musik wird zu meinem zufluchtsort, sie übertönt den lärm und schafft einen kleinen moment der ruhe. der unterricht dauert tausend jahre, eine gefühllose routine. lunchtime ist ein solo-act, umgeben von einem meer von gesichtern, die mich nicht kennen, mich aber auf jeden fall kennen und schlecht über mich denken. die nächte verbringe ich damit, in meinem zimmer zu liegen und musik zu hören. texte und sound werden zur stimme für die emotionen, die ich nicht ausdrücken kann. musik ist meine flucht, eine kurze atempause von der realität, der ich mich nicht entziehen kann.
morgen wird der alarm erneut schreien und ich werde mich auf einen weiteren tag auf diesem schlachtfeld vorbereiten

ihn

ich treffe ihn immer wieder auf dem flur und sogar außerhalb der schule. ich wünschte irgendwie, er würde mich bemerken, wissen sie, so wie ich ihn bemerkte. wir stellen zwar augenkontakt her, aber ich kann sagen, dass er es nicht wirklich spürt, auch wenn mir mein verstand manchmal gerne einen streich spielt. vielleicht wird er eines tages etwas sagen, oder vielleicht werde ich es tun. wer weiß? vielleicht ist da etwas zwischen uns? ich denke, ich muss einfach abwarten und sehen.